Deine 80er

Michael Ende: "Die unendliche Geschichte" (1979)

"Ich bin Jahrgang 1965. Ich bin quasi ein lebendes Relikt dieser Zeit (LoL) DAS Buch der 80er (auf jeden Fall für mich): „Die Unendliche Geschichte" (Ausgabe von 1979) Michael Ende, 430 Seiten.
Ich habe immer gerne gelesen. Daher ist der Roman für mich Zeitzeuge meiner gelebten (und geliebten) Vergangenheit. 80s for ever!" (Alexandre J. G.)

J.R.R. Tolkien: "Der Herr der Ringe"

"Dieses Buch verbindet mich sehr stark mit meinem sehr belesenen Vater. Von Ihm erhielt ich das Buch früh (es mag mein elfter gewesen sein) zu meinem Geburtstag. Ich brauchte tatsächlich drei oder vier Anläufe, bis ich mich in die fantastische Welt und deren unglaubliche Komplexität einfinden konnte. Dann aber zählte es  – dann als Teenager – in den Mit-80ern zu meiner absoluten Lieblingslektüre. Ein großartige Kopfreise, um sich zu verlieren. Ein Klassiker war es für mich schon weit vor den Verfilmungen. Mittelerde ist zeitlos!" (Alexandre J.G.)

Politisches Plakat „Gone with the wind” (London, 1981)

"1981 erscheint dieses wahrhaft explosive Plakat und zitiert den 1939 erschienenen Kinofilm „Gone with the wind“. Allerdings werben und agieren hier nicht Clark Gable und Vivian Lee, sondern Ronald Reagan und Margaret Thatcher. Der amerikanische Präsident wie auch die englische Premierministerin werden im weltpolitischen Aufrüstungsszenario der 1980er Jahre den „Falken“ bzw. „hardlinern“ zugerechnet. Als Liebespaar vor aufragendem Atompilz dargestellt, droht ihnen in ganz anderer Hinsicht bald „vom Winde verweht“ zu sein. Das Plakat ziert in den 80er Jahren das Zimmer von H. Bauer aus München. Er ist 1954 geboren und an Politik, Theater und Kino sehr interessiert."

Buch und Puppe zur Fernsehserie "Alf" (um 1988)

"Meine Tochter ist 1985 geboren und hat mit 3 Jahren mit Begeisterung alle Filme von Alf im Fernsehen angeschaut. Alf, als Stofftier einschl. Buch, war das größte Geschenk, das ich ihr machen konnte. Sie dachte tatsächlich, das ist der echte Alf vom Fernsehen. Alf war ihr ständiger Begleiter und liebstes Spielzeug. Dass im Moment Alf wieder im Fernsehen gezeigt wird, hat ihre Kindheitserinnerungen wieder geweckt und mit ihrer Begeisterung ihren 3-jährigen Sohn Davi angesteckt. Gemeinsam schauen sie jetzt jede Sendung mit Alf an, der natürlich im Kinderzimmer sitzt und die Sendung mit anschauen darf." (Irmtraud D. C.)

Videospiel „Monkey Jump“ (1981)

Aus einer heute sehr seltenen Serie von Videospielen bei denen jedes Gerät nur über ein fest installiertes Spiel verfügte. Es handelt sich um eine Kopie des bekannten Spiels Donkey Kong. Dies war mein Weihnachtsgeschenk 1982, das ich mir so sehr gewünscht hatte und auch bekam. (Daniel R.)

LP „Olé España“ (1982)

"Langspielplatten sind das Massenmedium der Zeit und so sind singende Fußballer in den 1980er Jahren noch der Normalfall. Auch für die Weltmeisterschaft 1982 in Spanien spielt die deutsche Fußballnationalmannschaft eine Schallplatte ein – mit tatkäftiger Unterstützung des Fernsehunterhalters Michael Schanze. Das Resultat ist musikalisch dürftig und der Kauf der Platte ein Zeichen großer Liebe für diesen Sport." (Michael R.)

Roter Amigo Schulranzen 80er-Jahre
Einschulungsfoto Mädchen mit Schultüte

Der Schulranzen meiner Grundschulzeit (1984)

"Zu meiner Einschulung 1984 in einer kleinen, dörflichen Grundschule in der Nähe von Offenburg schenkte mir meine Oma einen rot-gelben Amigo-Schulranzen. Außer mir hatte nur noch mein bester Freund einen Ranzen dieser Marke – alle anderen Mitschüler kamen mit einem Scout oder MacNeill-Ranzen zur Einschulung. Auch wenn das Image nicht ganz so cool war, langlebiger und stabiler als manch anderer Ranzen war und ist er auf jeden Fall! Und stolz war ich trotzdem darauf, auch wenn der Coolness-Faktor gegen Ende der Grundschulzeit rapide abnahm und der Amigo auf dem Gymnasium durch eine Ledertasche ersetzt wurde. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre er schon längst entsorgt worden, aber meine Mutter hat da eine andere Meinung – in diesem Fall glücklicherweise." (Felicitas S.)

SONY-Discman D-20

1984 brachte SONY den Discman als mobilen CD-Player auf den Markt.

"1988/89 erschien mein Modell, der D 20. Mir ermöglichte der Discman auch unterwegs das Abspielen meiner Lieblings CDs. Denn neben dem Walkman war er fester Bestandteil der Ausrüstung des Kinderwagens, als ich in den 80ern mit den Kindern unterwegs war." (Bernd R.)

Heimcomputer Sinclair ZX Spectrum

"Als 80er Relikt hat sich bei mir der Kleincomputer Sinclair ZX erhalten, der 1982 in Großbritannien eingeführt wurde und schnell auch in der BRD erhältlich war. Speichermedium war ein einfacher Kassettenrekorder und als Ausgabegerät wurde über den Antenneneingang ein Fernsehgerät angeschlossen." (Bernd R.)

Auf dem Spectrum sind Textverarbeitungssoftware, Spiele, Datenbanken sowie diverse Programmiersprachen anwendbar.

Männeroutfit der 80er Jahre: eine Lederjacke, eine Sonnenbrille und eine schwarz-weiß gestreifte Hose
Schwarz-weiß Bild eines Mannes, der der Kamera den Mittelfinger zeigt.

"Dieses Outfit mit Fotoserie hat folgende Geschichte: Mitte der 80er haben wir eine S/W-Fotoserie in der Industrieruine IWKA gemacht. Die morbide Umgebung erschien uns als ein perfektes Umfeld für eine Fotoserie. Mein Freund machte die Aufnahmen. Ich trug dieses punkige Outfit: Sowohl die hippe Streifenhose als auch die Sonnenbrille stammen aus London. Außer dem Beispiel-Foto, das für das Bild an der Hose befestigt wurde, gibt es noch andere Aufnahmen im Gebäude." (Jochen G.)

Sampler zur Neuen Deutschen Welle

1982 kam diese Sampler-MC heraus und vereinigt sehr unterschiedliche Bands, die (auch) unter dem Label NDW vertrieben werden werden. Ihre Gesamtspieldauer beträgt 40 min.

"Dies war meine erste gekaufte Musikkassette. Ich habe sie oft auf meinem Radio-Kassettenrekorder angehört. Die Stereoanlage meines Vaters war Tabu." (Heidi K.)

Plakat Modern Talking

Im Oktober 1984 veröffentlicht die Formation Modern Talking (Dieter Bohlen und Thomas Anders) ihre erste Single: „You’re my Heart, you’re my Soul“, mit der sie sofort auch international bekannt werden. 2003 trennen sich die beiden Künstler.

"An Modern Talking kam man in den 80ern nicht vorbei und ich kenne niemanden, der kein Fan war. Wahrscheinlich gab es kein Mädchen, dass nicht in Thomas Anders (rechts im Bild) verliebt war. "You‘re my Heart, you‘re my Soul" lief im Radio rauf und runter und durfte auf keiner Party fehlen." (Heidi K.)

Bronze-Medaille der Kreis-Kinder-und-Jugendspartakiade (DDR, 1984)

Kinder- und Jugendspartakiaden sind in der DDR – ähnlich wie in der BRD die Bundesjugendspiele – jährlich veranstaltete Sportwettkämpfe. Zum 35-jährigen Bestehen der DDR sind die Seidenbänder blau gefärbt.

„Ich bin aufgewachsen in Ost-Berlin und habe in der 1. Klasse (1984) bei der Kinder- Spartakiade (Bundesjugendspiele der DDR) mitgemacht und im Langlauf (Waldlauf) diese Bronze-Medaille gewonnen. Das blaue Band erinnert an 35 Jahre DDR.
Bis zur Wende habe ich noch regelmäßig mitgemacht und wir Kinder hatten Spaß an den Wettkämpfen. Besonders die Teamwettkämpfe z.B. Tauziehen haben viel Spaß gemacht. Leider war dies aber die einzige Medaille, die ich bei einer Spartakiade gewonnen habe." (Marlene S.)

Serviertablett

"Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Besonders wertvoll war für uns der Erhalt eines sogenannten „Westpaketes", dessen Inhalt wir aus der TV-Werbung kannten. Nahe Leipzig empfingen wir auch „Westfernsehen“.
Schokolade wurde nicht sofort verschlungen, sondern aufgehoben, bis sie zum Zeitpunkt des Verzehrs oft dann schon ranzig schmeckte. Kosmetikprodukte wurden besonders dekorativ im Badezimmer ausgestellt und Getränkedosen teilweise in der Schrankwand aufbewahrt. Wenn dann das entsprechende Produkt doch aufgebraucht wurde, haben wir die Umverpackung nicht einfach entsorgt, sondern auch da wurde noch versucht, das „Geschmacks-Geruchs-und Emotionalerlebnis“ aus dem nahen und doch so weit entfernten Nachbarland zu konservieren. So kann ich mich erinnern, dass ich z.B. einen alten unscheinbaren Papierkorb mit Schokoladenpapier beklebte. In dieser Art und Weise habe ich nun auch dieses hier selbst hergestellte Serviertablett, welches ebenfalls mit sämtlichen Produktpapieren beklebt und durch einen Glaseinsatz wasserdicht gemacht wurde." (Sandra S.)

CD-Player Philips CD 100

Anfang der 80er-Jahre kommen CD-Player auf. Als erstes Modell präsentiert der niederländische Konzern Philips im Oktober 1982 den CD 100, der von März 1983 an auch in Westdeutschland erhältlich ist, für sagenhafte 2.300,- DM.

ITT Weekend 220

1984 brachte ITT Schaub Lorenz diesen Rundfunkempfänger mit Kassettenrecorder auf den Markt.

Den Kassettenrekorder habe ich mir 1985 von meinem Konfirmations-Geld gekauft. Er war im Dauerbetrieb, gelegentlicher Bandsalat inklusive. Sonntagabends wurden natürlich die „Top 10“ bei SWF3 gehört und die Lieblingslieder auf Kassette aufgenommen. Was haben wir uns aufgeregt, wenn der Moderator ins Lied reingeredet hat! Bis heute wird er gelegentlich als „Baustellen-Radio“ genutzt“. (Susanne H.)

LP "Aufstehen" der Gruppe bots
Hülle der Schallplatte Blumen für die Hausgemeinschaft von Reinhold Andert

LPs von den Bots und Reinhold Andert

„Die 80er waren für mich nicht nur der große Aufbruch vom Studium ins Berufsleben bzw. die Fortsetzung der Studienzeit nach der Erlangung der Hochschulzugangsberechtigung über den 2. Bildungsweg.
Mit Beginn der Kanzlerschaft von Helmut Kohl (CDU) und der Auseinandersetzung um die Arbeitszeitverkürzung in der Industrie (Kohl: Die 35-Std/W ist töricht, absurd und dumm; Spiegel 3/1984) und dem weiteren Erstarken der Friedensbewegung in Westdeutschland wurden Liedermacher jeglicher politischer Couleur immer populärer. Egal ob Franz-Josef Degenhardt, Dieter Süverkrup, Konstantin Wecker, Hannes Wader, Klaus Hoffmann oder etwas feinsinniger Zupfgeigenhansel, Interburg & Co oder Irish-Folk und wie sie alle hießen. Sie waren auch die Alternative zur sonst gängigen Pop- und Unterhaltungskultur.
Keine Groß-Demo ohne die niederländische Gruppe bots mit deren legendären Song „was wollen wir trinken ….“.
In der damaligen DDR tat sich auch etwas. Aus der staatstragenden Singe-Bewegung trat Reinhold Andert hervor, nachdem er aus der Partei ausgeschlossen wurde. Seine in Ost + West bekannt LP hieß „Blumen für die Hausgemeinschaft“. Der Sänger war in Ost + West anerkannter kritischer Zeitgenosse – so damals unsere Wahrnehmung. Sein kritisches Lied über die Reichsbahn der DDR („Lied aus dem fahrenden Zug zu singen“), könnte in die heutige Zeit übertragen, gut – vielleicht sogar besser, für die Deutsche Bahn AG gelten.“ (Ulrich P.)

Titelseite einer Abi-Zeitung aus den 1980er-Jahren
Editorial einer Abi-Zeitung aus den 1980er-Jahren

Abizeitung „Pennhouse“, Technisches Gymnasium Bühl, Baden im Jahr 1987

Es ist Tradition, dass zum Schulabschluss eine Abizeitung erscheint. In den 80er Jahren werden diese „Fanzines“ zunehmend mit dem PC gestaltet.

„Mein Abitur habe ich 1987 am Technischen Gymnasium in Bühl gemacht. In der 11. Klasse kamen gerade die ersten Homecomputer (C64) auf. Heute eine Normalität, aber damals waren wir wohl einer der ersten Jahrgänge, die für die Erstellung der Abizeitung ihren privaten Computer (C64) und die ersten Schulcomputer (Apple IIe) für die Erstellung benutzten. Ich kann mich noch gut an die abendlichen „Redaktionsitzungen“ erinnern, in denen die einzelnen Artikel diskutiert wurden. Mit meinem C64 habe ich damals einige Artikel gesetzt und gelayoutet. Im Gegensatz zu einer Schreibmaschine erlaubten die Computerprogramme unterschiedliche Schriftarten und Schriftgrößen sowie das Einbinden von Grafiken in den Text. Wer genau hinschaut sieht noch die einzelnen Punkte der damaligen Nadeldrucker.“ (Marco M.)

INTERRAIL-Ausweis, Deutsche Bahn 1983

1972 hat die Deutsche Bahn ihr Angebot für junge Menschen auf den Markt gebracht. In den 80er-Jahren nutzen es die meisten Jugendlichen, denn es ist ungeheuer populär geworden von zuhause auszubrechen und mit dem Zug Europa zu erfahren.

Ich hab damals per InterRail erst Frankreich abgegrast, Paris und die Atlantikküste, u.a. eine Freundin besucht, die dort als Au-pair war, danach England (London, Liverpool, Birmingham) dann Irland und zum Schluss Amsterdam. Ich hab das Bahnfahren zwischendurch durch Trampen / Hitchhiken ergänzt - das war in der Kombination abwechslungsreicher“. (Peter L.)

Single „Barcelona“

1987 spielt Freddie Mercury mit der spanischen Operndiva Montserrat Caballé den Song „Barcelona“ ein. Der Hit spielt mit sehr diversen Musikstilen und Sprachen: Rockmusik und Klassischer Oper einerseits, Englisch und Spanisch andererseits. Entstanden ist ein hybrider Song, dessen Strahlkraft 1992 zu den Olympischen Spiele in Barcelona erheblich gesteigert wird, denn er firmiert als Hymne dieses globalen Sportereignisses und erreicht in den Charts vieler Länder Spitzenpositionen.

„Freddie Mercury und „Queen“ sind für mich die Band, die meinen musikalischen Horizont erweiterten. Sie hatten und haben Geschichte geschrieben, die für immer erzählt werden wird. Ich wurde durch "We are the Champions" auf die Gruppe aufmerksam! Meine Leidenschaft für die Art der "Rock Musik" war geweckt und wird Bestand haben. Die Ausflüge in das Opern- oder auch Musical- Genre von Freddie war für die Band richtungsweisend und sehr förderlich. Queen wird ein Teil meines Lebens sein und auch auf meiner letzten Reise einen Platz haben❤️“ (Stefan W.)

Bürostuhl

Das Designerkollektiv Memphis aus Mailand entwirft zu Beginn der 80er Jahr Möbel, deren spektakuläres Erscheinungsbild stilbildend wird. Auch das Massendesign von Gebrauchsmöbeln wie diesem Bürostuhl wird nun bunter und formenreicher.

„Ich habe diesen Stuhl vor zwei Jahren etwa von einer Nachbarin übernommen. Er stammt aus den 80ern, zitiert das bunt-fröhliche Memphis-Design und ich hätte ihn damals für sehr stylisch und typisch gehalten“. (Claudia B.)

Multi-Screen-Spielkonsole “Game & Watch” von Nintendo

Die Nintendo Handheld-Spielkonsole Game & Watch Multi Screen wurde von 1980-1991 produziert und vertrieben und bezeichnet die Anfänge der Handheld Spiele.

„Das Game und Watch Multi Screen Mickey und Donald war mein erstes (und einziges) Handheld Spiel welches ich als Kind besaß. Da meine Mutter alleinerziehend und Geld rar war, weiß ich bis heute nicht, wie Sie das bezahlen konnte. Deshalb hat es auch einen hohen emotionalen Wert für mich. Ich selbst bin Jahrgang 1970, habe also meine Jugendzeit in den 80ern verbringen dürfen.“ (Stefan Z.)

Postmoderne Tischlampe "Zick Zack"

Die Zick Zack-Lampe nach einem Entwurf von Shui L.D. Chan bringt Postmodernes Design in die eigenen vier Wände und war von 1980 bis 1989 vertrieben worden.Die modulare Gestaltung lässt Spielraum für eine individuelle Nutzung – man kann die Tischleuchte an drehbaren Gelenken in 18 Positionen verändern

„Die Lampe habe ich vor ca. 6 Jahren auf einem Karlsruher Flohmarkt erstanden. Als leidenschaftlicher Flohmarktgänger interessieren mich, neben den bekannten Klassikern, originelle und ungewöhnliche Objekte. Lampen im Besonderen finde ich interessant, da sie Zeit und Herkunft oftmals deutlich widerspiegeln." (Georg P.)

Spardose

Ein Sparbuch zur Geburt und das Ersparte jedes Jahr zum „Weltspartag“ einzahlen – das ist in den 80er Jahren für Kinder als Bankkunden noch ein großes Ereignis und wird mit vielen kleinen Geschenken belohnt. Dieses Modell einer Spardose gibt der Verband der Sparkassen aus. Es ist eine gerundete Metalldose in trendigem Olivgrün. Den Einwurfschlitz schütz eine Zahnreihe, die das Zurückziehen der Münzen verhindert.

„Reste des Taschengeldes wurden bis zum Weltspartag gesammelt und der Schlüssel war zunächst bei den Eltern, später in Selbstverwaltung.“ (Maike R.)

Tuch zum Deutschen Evangelischen Kirchtag 1983

Mit dem Motto „Fürchte Dich nicht“ gibt im Jahr 1981 der Evangelische Kirchentag auch den Kampagnen der westdeutschen Friedensbewegung ein wortstarkes Motto. Es wird danach vielfach aufgegriffen, und mit ihm entwickeln sich Kirchetage zu Massendemonstrationen mit über 100.000 Teilnehmenden.

Das Motto des nächsten Kirchentages 1983 richtet den Blick noch stärker auf gesellschaftliche Diskurse: das Motto ist nun „Umkehr zum Leben“ und das Bildsymbol die Hand vor dem Kirchenportal, die eine Rakete (die Pershing II) abwehrt. Die violette Farbe des Kirchentagstuches verstärkt das Motto, denn als liturgische Farbe steht violett für Umkehr und Buße. Wer mochte, konnte darin aber auch ein Bekenntnis zur Geschlechtergleichstellung und Frauenemanzipation sehen.

„Meine Mutter hat es aufgehoben und ich fand es wieder in ihrem Nachlass 2011. Ich habe dieses Tuch bei einigen Friedensdemonstrationen in Bonn getragen. Dort habe ich studiert." (Ulrich S.)

Kutte eines Fans des Karlsruher Fußball-Clubs (KSC)

Der KSC war als Gründungsmitglied der Bundesliga seit 1963 das, was man eine „Fahrstuhlmannschaft“ nennt – mal oben in der ersten, mal unten in zweite Liga präsent. Mit der Verpflichtung von Winfried Schäfer als Trainer gelingt seit 1986 eine Stabilisierung, 1987 der Aufstieg in die erste Bundesliga und dort ein fulminanter Aufschwung zu einer international spielenden Mannschaft. Spieler wie Oliver Kahn, Srećko Bogdan, Oliver Kreuzer, Gunther Metz, Michael Wittwer, Michael Harforth, Mehmet Scholl, Rainer Schütterle, Michael Sternkopf und Arno Glesius stehen in den späten 80er-Jahren für diesen Erfolg.

"In dieser Zeit war ich leidenschaftlicher Fan des KSC. Es war eine tolle Zeit, in der die Fans ganz dicht am Verein und den Spielern dran sein konnten. Meine Kutte (ursprünglich Vaters alte Jeansjacke) wurde mit viel Leidenschaft in Heimarbeit hergestellt! Ich stickte – ohne Erfahrung im Sticken – den Schriftzug Karlsruhe. Mit Mutter wurden die Kordeln gedreht, Vater nähte geduldig die Sticker auf. Die Sticker wurden über befreundete Fan-Clubs und Sport Schütz bezogen. Das gestaltete sich damals ohne Internet ein wenig aufwändiger, hat sich aber gelohnt! Ich habe dieses individuelle Stück ein paar Jahre in Karlsruhe und zu verschiedenen Auswärtsspielen mit Stolz getragen. Meine Nichte aus Augsburg – auch KSC-Fan – hat die Kutte bei meiner Mutter wiederentdeckt und war begeistert!" (Anke S.)

Superman-Comic (1984)

Comics sind ein Massenphänomen. Auch weit vor den großen Comicbuchverfilmungen, die heute scharen in die Kinos locken, hatte der Stoff schon viele Fans. Seit Mitte der 70er werden die Comics dabei düsterer, reifer und ernsthafter. Zusätzlich finden sich vermehrt auch politische und soziale Felder der realen Welt in den Geschichten wieder. Davon zeugt auch der hier ausgestellte Comic, in dem Superman eine Zusammenarbeit zwischen der UDSSR und den Vereinigten Staaten rettet.

Glockenwecker

Vieles was heute fast schon selbstverständlich und nahezu ausschließlich digital vorhanden ist, war in den 80er Jahren noch in analoger Ausführung Standard. Dazu gehört auch dieser orangene Wecker mit den großen Glocken. Seit den 70er Jahren im Trend, finden sie sich auch noch in den 80er Jahren in den meisten Kinder- und Jugendzimmern. Der hier ausgestellte ist von der Marke Nescafé wurde bei Tchibo erstanden.

„Dieser Wecker hat mich in der Schul- und Praktikumszeit immer zuverlässig geweckt. Auch die Familie und Nachbarn wurden aufgeweckt. Deshalb wurde das gute Stück durch ein batteriebetriebenes Modell ersetzt. Läuft immer noch gut.“

Sporttasche

„Eine Adidas-Sporttasche - die hatte zu meiner Schulzeit in den 80ern fast jeder Schüler für seine Sportsachen. Dass sie aus den 80ern sein muss, sieht man schon an dem Aufdruck "Made in Yugoslavia".

Die Marke Adidas war in meiner Schulklasse und im Freundeskreis ziemlich angesagt. So wie heute unter Teenagern geschaut wird, wer welches Smartphone hat, schaute man damals darauf, wer die Adidas Turnschuhe trug und wer die billigen No-Name Imitate. Nach meiner sehr subjektiven Einschätzung gab es die Adidas- und die Puma-Fraktion, aber die Adidas-Fraktion hatte deutlich mehr Anhänger. Ich hatte das Glück, meine Eltern davon überzeugen zu können, dass die Markenartikel eben auch bessere Qualität haben und tauchte im Sportunterricht mit Vollausstattung auf: Adidas Rom Turnschuhe, Adidas Hose aus glänzendem Polyester, und transportiert wurde das alles eben in dieser Tasche.

Dass das Argument mit der Qualität nicht ganz von der Hand zu weisen ist, zeigt sich darin, dass die Tasche immer noch in sehr gutem Zustand ist und von mir nach wie vor als Gebrauchsgegenstand genutzt wird - mittlerweile voll auf der Retro-Welle schwimmend...“

Kassetten: Masters of the Universe

"Die Helden der Kindheit meines Bruders (Jahrgang '81) um He-Man und die MASTERS OF THE UNIVERSE. 5 Kassetten stehen noch im Kassetten-Regal meiner Kinder, haben aber bisher kein Interesse geweckt. Aus heutiger Sicht sind die halbnackten "Ritter" tatsächlich auch etwas bizarr. Für meinen Bruder waren es Helden, die er als Figuren, Kassetten und auch Comichefte hatte.“

Poesiealbum

„In den 80ern schrieb man noch schöne Sprüche und Gedichte in ein Poesiealbum. In den Alben stecken so viele Kindheitserinnerungen. Beim Durchblättern der Seiten wurde mir ganz warm ums Herz und ich fühlte mich (inspiriert durch die 80er Ausstellung) zurück in die 80er Jahre versetzt. Ich fühlte meine Kindheit, wenn auch nur in Erinnerung, jedoch an diesem Tag und Abend unheimlich nah. In den Alben haben sich z.B. auch meine Eltern verewigt, die in kurzen Abständen im Jahr 2020 verstorben sind. Ein Poesiealbum war einfach was besonderes. Die Verse und Sprüche darin, mit echter Tinte geschrieben und noch etwas persönliches dazu gemalt. Unglaubliche Schätze, die sich die Jugend von heute gar nicht mehr vorstellen kann - in der Social-Media und Handy Zeit.

Auch habe ich die Zeilen, die von meiner Mutter darin geschrieben sind, heute erst richtig wahr genommen... mir kamen die Tränen an diesem Abend, beim durchlesen.
Für mich sind diese Alben ein großer Schatz, etwas, dass ich für ewig aufheben werde ❤️.“