Christian Meichelt, veröffentlicht 1823 in der von Aloys Schreiber verfassten Beschreibung: „Trachten, Volksfeste und charakteristische Beschäftigungen im Großherzogtum Baden“
Frau Musica
Mechanische Musik und das Bild der Frau
Aktueller Hinweis: Das Deutsche Musikautomaten-Museum ist regulär von Di-So 10-17 Uhr geöffnet. Führungen finden mit begrenzter Teilnahmezahl statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.schloss-bruchsal.de/besuchsinformation/oeffnungszeiten.

Das 100- bzw. 110-jährige Jubiläum des "Internationalen Frauentags" am 8. März 2021 nimmt das Deutsche Musik-automaten-Museum in Bruchsal zum Anlass, sich mit den wechselnden Frauenbildern zu befassen, die durch die mechanische Musik überliefert wurden. Viele Instrumente zeigen Darstellungen von Frauen oder stehen in Verbindung mit Namen wie Terpsichore, Alexandra oder Gabriella. Auf Programmträgern begegnet man Frauengestalten, von denen Carmen die vielleicht berühmteste ist. Während Entwicklung und Vermarktung mechanischer Musik meist Männersache waren, wirkten in der Fertigung fast immer auch Frauen mit. Der Gebrauch mechanischer Musik richtete sich gerade an sie. In der bürgerlichen Kultur um 1900 war das Klavierspiel Element der Erziehung ‚höherer Töchter‘ – dies spiegelte sich wiederum in der Werbung für selbstspielende Klaviere wider.
Vermitteln viele der mechanischen Musikinstrumente das bürgerliche Frauenbild des 19. und 20. Jahrhunderts, so zeugen andere jedoch auch von einem Bruch mit den überlieferten Konventionen. Ab den 1920er Jahren breitet sich neben dem Jazz aus den USA auch die neue Mode der Frauen aus - befreit von Korsett, langen Röcken und mit Bubi-Kopf.
An Einzelobjekten der Dauerausstellung des Deutschen Musikautomaten-Museums soll der gesellschaftliche Wandel der Frauenbilder vermittelt werden - vereinzelt biografisch, zumeist thematisch. Die Reihung der Themen erfolgt nicht chronologisch, sondern ist der Abfolge der Objekte in der Dauerausstellung geschuldet. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird ein Mosaik geboten, das versucht, der Geschichte weiblicher Emanzipation gerecht zu werden.
Dt. Musikautomaten-Museum
Schloss Bruchsal
76646 Bruchsal
T +49 (0)7251 742-652
Öffnungszeiten
- Mo geschlossen
- Di–So, Feiertage 10-17 Uhr
- 24., 25., 31.12. geschlossen, 1.1. 13–17 Uhr
Bildergalerie












Pierre-Charles Becker, Straßburg, 1920er Jahre, Öl auf Leinwand
Alfred Junod, St. Croix, Schweiz, um 1895, Betrieb: Federwerk, 6 Stiftwalzen mit je 12 Melodien, Stahlkamm
Werkstatt C. L. Hofmeister, Wien, um 1840, Uhrwerk wohl „Willenbacher & Rzebitschek“, Prag, Betrieb: 3 Federwerke, Stiftwalze, Stahlkamm, 2 Melodien, Dauerleihgabe Förderverein Deutsches Musikautomaten-Museum
Postkarte: Queen Victoria nach Franz Xaver Winterhalter, 1841
Cylindres Pathé, No 2023, PHÈDRE (Racine), Déclamé par Sarah Bernardt [sic], Paris, um 1905
Sign: „Ignaz Bruderlin Altsimonswald 1816“, Betrieb: Gewichte, Stiftwalze, mech. Abtastung, 22 Claves, 83 Pfeifen in 4 Registern, 18 Automatenfiguren, 8 Melodien
Deutschland, um 1910, Betrieb: Wachswalze, Stichel, Membrane
Ingrid Larssen © ullstein bild Bild Nr. 008162200
Gebr. Decap, Antwerpen, Belgien, 1938, Betrieb: Elektromotor, Endlos-Kartonband, pneumat. Abtastung, 72 Spuren, Orgel, Akkordeon, Saxophon, Schlagzeug, Lichteffekte
Plakette: „Fournisseur De S. M. L Empereur – A. Paris Et Londres – Harmoniums Et Pianos“, Alexandre François Debain, Paris, nach 1852, Betrieb: Kurbel, Planchetten, 63 Claves, Klavierrahmen, 4 Kastagnetten
Ruth & Sohn, Waldkirch, 1903, Betrieb: Elektromotor, 88 Tonstufen, Kartonnotenbuch, mech. Abtastung, 342 Labial- und Zungenpfeifen, große und kleine Trommel, Becken