Klostermuseum Hirsau

Hirsau ist eine Stätte über tausendjähriger wechselvoller Geschichte. Im 11. Jahrhundert entstand hier eines der bedeutendsten Benediktinerklöster im deutschen Raum. Anlässlich der 900-jährigen Weihe der Klosterkirche St. Peter und Paul im Jahr 1991 gründeten die Stadt Calw und das Badische Landesmuseum das Klostermuseum Hirsau.

Das Museum beleuchtet die Geschichte des im Jahr 1692 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges zerstörten Klosters und macht seine geistige und materielle Kultur für die Besucher*innen wieder erfahrbar. Das Museumsgebäude selbst gehörte einst zur mittelalterlichen Klosteranlage. Die einstige Pracht und Vielfalt werden durch verschiedene Grabungsfunde vorgestellt.

Zahlreiche Text- und Bildtafeln sowie hochkarätige Exponate erlauben einen umfassenden Einblick in die über 1.100 Jahre zurückreichende Hirsauer Klosterkultur, in das Leben der Mönche sowie die Orts- und Sozialgeschichte des Kurorts Hirsau im 19. und 20. Jahrhundert. Als eine besondere Kostbarkeit gilt ein fragmentarisch erhaltenes Tafelbild aus der Zeit um 1480, das die Stiftung des Aureliusklosters zeigt.

Klostermuseum Hirsau

Calwer Straße 6
75365 Calw-Hirsau

T +49 (0)7051 59015
www.calw.de/Klostermuseum

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REMINISZENZ. Birgit Maria Wolf

Sonderausstellung 28.4.–31.10.2024

Birgit Maria Wolf visualisiert in ihrer 120-teiligen Werkserie REMINISZENZ einen rückwärtsgewandten Spaziergang auf die Reste der Klosteranlage St. Peter und Paul und der St. Aureliuskirche in Hirsau.

In der Landschaft des Nordschwarzwaldes und dessen architektonischer Wahrnehmung ist der Buntsandstein als natürliches Baumaterial kaum wegzudenken. Zwei der herausragenden Beispiele hierfür sind die im 8. bzw. im 11. Jahrhundert erbauten Hirsauer Klosteranlagen St. Aurelius und St. Peter und Paul. Letztere, die sich derzeit um die Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe bemüht, galt als die einstmals bedeutendste Benediktinerabtei im Süden Deutschlands und übt bis heute mit ihrem ehrwürdigen Gemäuer und ihrer eindrucksvollen sakralen Aura auf Besucherinnen und Besucher aus aller Welt eine besondere spirituelle Anziehungskraft aus.

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Für die aus Calw stammende und in Berlin lebende Künstlerin Birgit Maria Wolf wird die Klosteranlage St. Peter und Paul zur Inspirationsquelle für eine künstlerische Montage, die zum Flanieren einlädt und die Sinne schärft. Architektonische Blickwinkel, Details der gotischen Elemente und das rein Haptische des Materials korrespondieren miteinander. Die unterschiedlichen Schattierungen des Buntsandsteins, der „Heimaterde“, nutzt Birgit Maria Wolf wie ein Pigment für die Gestaltung ihrer Kunstwerke.

Dabei erzeugen die im quadratischen Format angeordneten Werke, geprägt durch schichtartig auf Leinwand aufgebrachte Sandkörner des Buntsandsteins, eine dreidimensionale Tiefenwirkung mit impulsiver Strahlkraft in die Ausstellungsräume hinein, welche die Arbeiten Birgit Maria Wolfs mit den Exponaten der Dauerausstellung des Klostermuseums in ein besonderes Spannungsverhältnis setzt. Durch die Vielschichtigkeit ihrer Werke wachsen nach und nach ganz eigene und unverkennbare Strukturen heran, die sich großflächig oder als Detailansicht präsentieren. Hierdurch entstehen subjektive Ansichten, die sich frei kombinieren lassen und eine scheinbare Ordnung vorgeben, die es allerdings nicht gibt. Zudem spielt die Künstlerin mit verschiedenen Blickwinkeln, etwa zum Kreuzgang, wodurch eine impulsive Mischung entsteht, welche die Werke kraftvoll, meditativ, beweglich und zeitlos erscheinen lässt.

Birgit Maria Wolf studierte Kunstgeschichte an der FU Berlin und Bildende Kunst an der Hochschule der Künste in Berlin. Nach dem Studium lebte und arbeitete sie ein Jahr in New York. Sie erhielt verschiedene Stipendien des Berliner Kultursenats sowie ein Auslandsstipendium in Istanbul und ein Arbeitsstipendium im Edward-Munch-Haus in Warnemünde. Es folgten mehrere Lehraufträge an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel und sie gründete eine eigene Kinder- und Jugendkunstschule. Ihre Kunstwerke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Mit ihren Werken nahm sie an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil.
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