Badisches Landesmuseum

Digitaler Museumskoffer Demokratie

Badisches Landesmuseum

Zusammenleben im antiken Athen

Methodisch-didaktische Hinweise für Lehrkräfte

Methodisch-didaktische Handreichung

Arbeitsaufträge für den Unterricht


Einführung

Athen zur Zeit der attischen Demokratie

Vor 2.500 Jahren lebten die Menschen in Athen in einer demokratischen Polis (Stadtstaat). Das Besondere war, dass es Gesetze gab, die das Zusammenleben regelten. Wer sich nicht daran hielt, kam vor Gericht. Entscheidungen wurden von den Bürgern gemeinsam gefällt und Beamte durch das Ziehen von Losen bestimmt oder ansonsten gewählt. Mitmachen konnten nicht nur die Bürger im Stadtkern von Athen, sondern auch diejenigen aus der Umgebung von Athen, aus Attika. Deshalb spricht man auch von der attischen Demokratie.
Das Wort Demokratie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Herrschaft des Volkes“. Diese Staatsform hatte sich besonders zwischen dem 6. und 4. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland herausgebildet. Weil in Athen die Demokratie zum ersten Mal umfassend verwirklicht wurde, wird diese Polis als Ursprung der Demokratie angesehen.

Wie sah die Gesellschaft in Athen aus?
Obwohl die Athener*innen in einer Demokratie lebten, waren nicht alle Bewohner*innen in der Gesellschaft gleichgestellt. Es gab die männlichen Bürger Athens, die als Söhne von Bürgern in Athen geboren waren. Sie allein durften sich aktiv politisch beteiligen. Sie lebten mit ihrer Familie in einem Haus oder auf einem landwirtschaftlichen Hof. Zur Familie gehörten normalerweise Frau und Kinder, aber auch Sklav*innen, die einen wichtigen Anteil der Bewohner*innen ausmachten. Außerdem gab es in Athen Metöken. Das waren Menschen aus anderen Poleis (Stadtstaaten), die dauerhaft in Athen lebten.

Hier betrachten wir das Leben der Bürger, ihrer Frauen und Kinder genauer. Obwohl sie alle in Attika lebten, unterschied sich ihr Alltag sehr stark. Außerdem erforschen wir, welche Bedeutung Religion und das Theater für die Menschen und das Zusammenleben damals hatten. 

Wenn Dich ein Thema ganz besonders interessiert, kannst Du hier direkt hinspringen:

Drei Schülerinnen diskutieren im Bereich antike Demokratie

Die Bürger in der Demokratie

Um 510 v. Chr. veränderte sich die gesellschaftliche und politische Struktur in Athen grundlegend. Alle männlichen Bürger Athens waren nun politisch gleichgestellt. Egal, ob sie arm oder reich waren: Sie alle durften wählen und an Losverfahren teilnehmen, Gesetze vorschlagen und wichtige politische Ämter übernehmen. Vorher hatten wenige Menschen diese Rechte.
Die Bürger Athens teilten gemeinsame Ideale: So sollten sich möglichst viele Bürger an Entscheidungen für die Polis beteiligen. Besonders angesehen waren die Bürger, die im Krieg kämpften. Denn die Athener Bürger verteidigten ihre Polis auch auf dem Schlachtfeld. Ihre Erfahrungen brachten sie bei politischen Versammlungen und Gesprächen ein, bei denen Krieg immer ein wichtiges Thema war. Zudem verehrten die Athener große Helden aus der Mythologie, wie z.B. Theseus, den Stadtgründer Athens.
Doch nicht alle Bewohner*innen Athens gehörten zu den Bürgern. Viele Menschen waren von den bürgerlichen Pflichten und Rechten ausgeschlossen: Frauen, Sklav*innen, Ausländer*innen, aber auch Metöken, also Menschen, die aus anderen griechischen Poleis nach Athen gezogen waren. Zu den Bürgern gehörte nur, wer in eine bürgerliche Familie geboren wurde – allerdings nur die Söhne.

Klicke auf die Bilder und Fragezeichen, um mehr zu erfahren!

Zecherschale
Zecherschale
Zecherschale
Zecherschale

Abendliches Beisammensein von Bürgern

Streitigkeiten zwischen Betrunkenen

Nach dem Gelage − eine unruhige Nacht

Abschied des Kriegers

Datierung: um 530 v. Chr.
Maße: Höhe 76 cm, Durchmesser 48 cm
Material und Technik: Ton, schwarzfigurige Technik
Die Vase ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.

Kriegerische Auseinandersetzungen gehörten in der Antike zum Leben dazu. Die Bürger Athens zogen im Falle eines Krieges auch selbst auf das Schlachtfeld. Das bedeutete, dass sie monatelang ihre Familien allein ließen, die dann auf sich selbst gestellt waren. Doch obwohl Erfolge im Krieg hoch gelobt wurden, galt der Frieden den Athenern als bester Zustand. Bei den vielen Unstimmigkeiten und Streitigkeiten zwischen den griechischen Poleis kam es aber immer wieder zu Konflikten. Klicke auf die Fragezeichen und erfahre, wer hier miteinander kämpft und wer in den Krieg zieht.

Abschied der Krieger 
Die Bürger Athens ziehen in den Krieg und werden von ihren Familien verabschiedet. Ob es ein Wiedersehen gibt?

Dieses Audio enthält Soundeffekte von freesound.org: „Innenstadt4bPferde.wav“,„HorseWhinny.wav“, „ZOOM0014-2906201519h28m_maniGrecia.WAV“, „oriental middle east south american loop.wav“, „metal rock loop.wav"

Ideale der Athener Bürger

Grabstele eines Athener Bürgers

Datierung: um 340 v. Chr.
Maße: Höhe: 96 cm
Material: Marmor

Die Grabstele ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.
Bei diesem Stein handelt es sich um eine Grabstele für einen verstorbenen Athener. 

Detailansicht
Die Inschrift verrät den Namen: Eukles, der aus dem Bezirk Oion kam.


Die Rolle der Frauen in Athen

Im antiken Athen waren die Chancen und Rechte der Frauen im Vergleich zu den Männern sehr begrenzt. Sie durften kein politisches Amt übernehmen und waren von politischen Entscheidungen ausgeschlossen. In der damaligen Gesellschaft sah man keine Notwendigkeit, eine Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen herzustellen.
Es ist schwierig, das Leben der Frauen vor 2.500 Jahren nachzuvollziehen. Denn die schriftlichen Informationen über ihre Lebensverhältnisse stammen vor allem von Männern und sind häufig voller Vorurteile. Frauen werden mit idealen Eigenschaften, wie Bescheidenheit und Fleiß, beschrieben oder falsches Verhalten übertrieben schlecht dargestellt.
Wir wissen aber, dass Frauen wichtige Funktionen im Zusammenleben übernahmen: Frei geborene Athenerinnen überwachten die Arbeiten im Haushalt, die Erziehung der Kinder, die Herstellung von Textilien und die Tätigkeiten der eigenen Sklav*innen. Besonders wenn der Hausherr unterwegs war, war ihre Rolle als Hausherrin, die die Kontrolle übernahm, zentral. Aber auch außerhalb des Hauses hatten Frauen wichtige Positionen inne, so konnten sie als Priesterinnen zum Beispiel den Kult für Götter anleiten. Alle Frauen nahmen an Festlichkeiten in Athen teil. Das war für den Zusammenhalt der Gesellschaft bedeutsam. Es gab sogar Feste, die nur für Frauen gedacht waren.

Herrin und Sklavin

Datierung: um 460 v. Chr.
Maße: Höhe: 22 cm
Material und Technik: Ton, rotfigurige Technik

Die Vase ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.

Die Darstellung auf dieser Vase gibt Auskunft über die Frauenrollen im antiken Athen. Kleidung, Haartracht und Größe der beiden Frauen zeigen, dass ihr sozialer Stand unterschiedlich ist. Klicke auf die Fragezeichen, um mehr über die Frauen zu erfahren.

Grabrelief mit drei Frauen

Traumzeitreise
Emil träumt sich auf Zeitreise zu den Nekropolen in Athen. Was das wohl ist und was ihn dort erwartet?

Dieses Audio enthält Soundeffekte von freesound.org: "Horse Whinny 1“ von GoodListener, „riding-horse-foley“ von caquet, „Cicada“ von Exomène, „People talking (Adults & Children)“ von Breviceps, „swish/whoosh 2“ von JSilverSound

 

Datierung: um 360 v. Chr.
Maße: erhaltene Höhe: 95 cm, Breite 63 cm, Tiefe 11 cm
Material: Marmor

Das Objekt ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.
Grabsteine, die an verstorbene Familienmitglieder erinnerten, können heute Hinweise auf die Lebensverhältnisse von Frauen geben. Hier sind drei Frauen zu sehen. Aber das Relief gibt uns ein Rätsel auf: Über den Köpfen der Frauen sind die Namen Plathane, Choiros und Myrrhine in den Stein gehauen. Sind es die Namen der Dargestellten? Klicke auf die Fragezeichen und erfahre mehr über die Frauen und was die Forschung für Ideen hat.

Über den Dargestellten sind vier Namen in den Stein geritzt (Detailansicht).

Was ist eine Loutrophoros?

  • Loutrophoros

    Datierung: 430-420 v. Chr.
    Maße: Höhe: 57 cm, maximaler Durchmesser Körper 15 cm
    Material und Technik: Ton, rotfigurige Technik

    Die Vase ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.
    Solch ein Gefäß, eine „Loutrophoros“, bekam eine Braut zur Hochzeit geschenkt. Die langgestreckte Form ist typisch für die Aufbewahrung von sogenanntem Brautwasser, das für das Hochzeitsbad benötigt wurde. Dieses Bad gehörte zur wichtigen rituellen Reinigung, die eine Braut vor der Hochzeit erfuhr. Die Darstellung zeigt, wie das Brautwasser genau in solch einer Loutrophoros vom Brunnen ins Haus geholt wurde, begleitet von einem musikalisch Festzug. Frauen, Männer und Kinder sind dabei, um das wertvolle Brautwasser zu begleiten.

  • Detailansicht

    Die Hochzeit gehörte zu den Höhepunkten im Leben einer Athenerin. Sie verließ damit ihr Elternhaus und zog direkt zu ihrem Ehemann. Von nun an spielte sich ihr Leben vor allem in seinem Haushalt ab. Das bedeutete, dass sie als Hausherrin nun auch wichtige organisatorische Aufgaben übernahm. Eine Frau konnte sich allerdings nicht selbst aussuchen, wen sie heiraten wollte. Das entschied ihr Vater für sie, er traf auch die Absprachen mit dem zukünftigen Ehemann und dessen Vater. Dabei war es vor allem das Ziel, in eine angesehene Familie Athens einzuheiraten. Die jung verheirateten Frauen (etwa 14 bis 25 Jahre alt) sollten möglichst schnell Kinder bekommen, um den Fortbestand der Familie zu sichern.


Die Kinder Athens

Lernen und Spielen vor 2.500 Jahren

Was wir heute über Kinder in Athen vor 2.500 Jahren wissen, stammt vor allem aus antiken Texten über Erziehung oder wurde auf Gefäßen dargestellt. Berühmte Philosophen in Athen stritten darüber, ob Kinder besser nach ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen oder lieber hart und streng erzogen werden sollten. Ihre Erziehung bereitete die Kinder schon früh auf die Rolle vor, die sie als Erwachsene in der demokratischen Gesellschaft einnehmen sollten.
Jungen sollten Bürger werden, die ihre Polis Athen durch ihre Arbeit, den Einsatz im Krieg und politische Beteiligung unterstützten. Damit sie darin erfolgreich werden, war es wohlhabenden Eltern wichtig, dass ihre Söhne die Redekunst gut beherrschten. Außerdem gehörte Sportunterricht zur Ausbildung dazu. Mädchen sollten später als Ehefrauen den Haushalt führen können. Deshalb bekamen sie wie die Jungen meistens Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen, aber auch im Musizieren. Für die Jungen war der Unterricht jedoch deutlich umfangreicher.
Trotzdem blieb den Kindern in Athen natürlich auch Zeit zum Spielen, beispielsweise mit kleinen Tierfiguren oder Puppen aus Ton. Die Kinder der Nachbarschaft trafen sich, wenn sie ihren Pflichten entkommen konnten. Es gab sogar spezielle Feste für Kinder.

Die Erziehung von Jungen

  • Schale mit Jungen

    Datierung: um 460 v. Chr.
    Maße: Höhe: 9 cm, Breite: 30 cm, Tiefe: 23 cm
    Material und Technik: Ton, rotfigurige Technik

    Die Vase ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.
    Die Darstellungen auf dieser Schale geben Hinweise darauf, was den Athener*innen bei der Erziehung von Jungen besonders wichtig war.

    Klicke auf die Fragezeichen und erfahre, warum Musik in der Erziehung so wichtig war.

    Auf der Außenseite des Gefäßes wird ein weiterer wichtiger Aspekt der Erziehung von Jungen gezeigt: die militärische Ausbildung. Wir sehen zwei Bilder, in denen Pferde von einem jungen und einem älteren Mann begleitet werden. Pferde konnten sich nur wohlhabende Athener leisten. Die Jungen mussten erst den Umgang mit den Tieren lernen, bevor sie später als Reiter kämpfen konnten. Krieg spielte im Leben der Athener eine große Rolle und es war Aufgabe der Bürger, für ihre Polis zu kämpfen.

Spiele mit dem Hund

  • Junge mit Hund

    Datierung: um 400 v. Chr.
    Maße: Höhe 6 cm, Durchmesser 3 cm
    Material: Ton
    Die Vase ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturenzu sehen.

    Das Kännchen zeigt eine typische Situation aus dem Alltag von Kindern in Athen. Die Darstellung ist allerdings nicht ganz leicht zu erkennen, da die weiße Farbe an manchen Stellen bereits abgerieben ist.

    Die Form dieses Gefäßes heißt Choenkännchen. Diese Kännchen sind etwas Besonderes, denn sie waren spezielle Gefäße für Kinder: Beim Athener Frühlingsfest, den Anthesterien, bekamen die Kinder sie von Erwachsenen geschenkt. Die kleinen Gefäße erzählen auf ihren Bildern daher häufig vom Alltag der Kinder.

    Klicke auf die Fragezeichen und erfahre mehr darüber, was hier zu erkennen ist.

Griechisches Frühlingsfest
Demetrios reist mit uns 2.500 Jahre in die Vergangenheit und erzählt, wieso kleine Kinder Kannen geschankt bekamen und Wein trinken durften.

Die Erziehung von Mädchen


Datierung: um 350 v. Chr.
Maße: Höhe: 9 cm, Durchmesser: 6 cm
Material und Technik: Ton, rotfigurige Technik
Die Vase ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.

Was bei der Erziehung von Mädchen wichtig war, können wir auf diesem Kännchen gut erkennen. Es handelt sich um ein sogenanntes Choenkännchen. Auf diesen Gefäßen sind häufig Kinder zu sehen.

Von den Mädchen wurde – wie später von erwachsenen Frauen – vorbildliches Auftreten erwartet. Sie lernten von ihren Müttern oder anderen Frauen wichtige Tätigkeiten im Haushalt, darunter auch das Anfertigen von Kleidung. Auch ihre musikalische Ausbildung war den Athener*innen wichtig. In einigen kultischen Festen erhielten Mädchen besondere Rollen, wodurch ihre gesamte Familie an Ansehen gewinnen konnte. Die Erziehung von Jungen und Mädchen unterschied sich also schon nach wenigen Lebensjahren.

Klicke auf die Fragezeichen und erfahre mehr.


Religion in Athen

Von der Göttin beschützt

Religion gehörte in der Antike fest zum Alltag dazu und religiöse Feste gliederten das Jahr. Die Feste waren wichtig für den Zusammenhalt der Polis, denn alle Menschen begegneten sich hier als Bewohner*innen einer Stadt, die gemeinsam die Gött*innen verehrten: Die männlichen Bürger, Frauen, Kinder, Metöken (Menschen aus anderen Poleis), Reisende und Sklav*innen. Im Bereich der Religion konnten Menschen, die keine politischen Ämter haben durften, wichtige Positionen einnehmen. So gab es zum Beispiel weibliche Priesterinnen.
Wie in anderen Poleis auch, wurden in Athen verschiedene Gött*innen verehrt. Sie waren durch komplizierte Verwandtschaftsverhältnisse miteinander verbunden und man erzählte sich spannende Geschichten über sie. Die Menschen versuchten, sich durch Gebet und Opfer gut mit ihnen zu stellen und sie mit Geschenken (Weihgaben) freundlich zu stimmen. Bei Problemen wendeten sie sich an die jeweils zuständigen Gött*innen, denn alle Gött*innen hatten Spezialgebiete: z.B. Aphrodite die Liebe, Apollon die Musik, Hera die Ehe.
Besonders beliebt war in Athen natürlich die Stadtgöttin Athena. Sie soll der Sage nach mit dem Gott Poseidon, dem Gott des Meeres, um die Stadt Athen gestritten haben. Poseidon beschenkte Athen mit einer Salzwasserquelle, Athena hingegen schenkte einen Olivenbaum. Weil der Baum durch die Oliven Nahrung bringt, siegte Athena und die Stadt bekam den Namen der Göttin.

Preisamphore mit Athena

Ringkampf


Datierung: um 540 v. Chr.
Maße: Höhe 60 cm, Volumen 34 l
Material und Technik: Ton, schwarzfigurige Technik

Die Vase ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.

Athena war nicht nur die Stadtgöttin Athens, sondern auch die Göttin der Weisheit, der Tugend und auch des Krieges. Auf dieser Vase wird sie als Kämpferin gezeigt. Klicke auf die Fragezeichen und erfahren, was sie am Körper trägt!

Ein wichtiges religiöses Fest zu Ehren Athenas waren die Panathenäen, die mit einem Festumzug, sportlichen und musikalischen Wettkämpfen und großen Opferzeremonien ausgerichtet wurden. Als Preis bekamen die Sieger bei den Panathenäen solche Vasen überreicht. Der eigentliche und sehr wertvolle Gewinn befand sich im Inneren: Besonderes Olivenöl, das von „heiligen Olivenbäumen“ kam. Außerdem verdienten sich die Sieger natürlich großen Ruhm.


Auf den Rückseiten der Preis-Vasen ist zu sehen, in welchen Disziplinen die Sportler gesiegt haben. In diesem Fall war es ein Ringkampf. Klicke auf die Fragezeichen und erfahren, wer hier dargestellt ist! Diese Darstellungen konnten den Gewinner an seinen ruhmreichen Sieg erinnern. Weil die Athener*innen bei den Panathenäen ihre Stadtgöttin mit einem großen Fest ehrten, zählte ein Sieg im Wettkampf viel, auch für die gesamte Familie des Siegers. Bürger konnten sich hierbei durch ihre sportlichen Leistungen auszeichnen. Klicke auf die Fragezeichen!

Ehre dem Sieger!
Schon vor über 2.500 Jahren gab es in Griechenland Sportwettkämpfe. Was es zu gewinnen gab? Wer wüsste das besser als der Gewinn selbst. Lauschen wir doch mal seiner Erzählung!

Die Musik in diesem Audio stammt von: freesound.org/people/setuniman/ (cinematic intros » ancient 0N_38mi) Der Soundeffekt stammt von: freesound.org/people/BeeProductive/ (Crowd cheer)

Klicke auf die Bilder!

Münze mit Eule
Münze mit Eule
Amphora mit Opferszene
Amphora mit Opferszene

Theater

Nicht nur Unterhaltung

Theateraufführungen gab es in Athen nur zweimal im Jahr. Sie waren nämlich untrennbar mit religiösen Festlichkeiten verbunden, den Dionysien und den Lenäen. An den Festtagen wurden gleich mehrere Stücke nacheinander aufgeführt. Das Theater war dabei eng an das Leben in Athen und damit auch an die Demokratie geknüpft. Hier kamen die männlichen Bürger und Nicht-Bürger zusammen, wahrscheinlich waren auch Frauen zugelassen.
Die Sitzordnung spiegelte die gesellschaftlichen Rollen: Priester, Amtsträger und verdiente Bürger saßen ganz vorn. Frauen, Kinder und Sklav*innen konnten vermutlich von ganz oben im Theater zuschauen. Finanziert wurden die Aufführungen durch wohlhabende Athener – ein wichtiges Zeichen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Athen. 
Die vielen Menschen wurden nicht nur unterhalten, sondern hatten hier auch manchmal direkt mit aktuellen und politischen Themen zu tun. Theaterstücke waren eine Möglichkeit, direkt Kritik an politischen Verhältnissen zu äußern.
Auf die Bühne kamen vor allem Tragödien, also traurige Stücke, und Komödien, also lustige Stücke. In den Tragödien ging es vor allem um bekannte Mythen, die dramatisch inszeniert wurden. In den Komödien wurden viele Witze über die aktuelle politische Situation in Athen gemacht oder die Verhältnisse in der Gesellschaft auf den Kopf gestellt: Männer und Frauen tauschten Rollen. In der echten Welt war das für die Athener*innen überhaupt nicht möglich. Im Theater war dies jedoch große Unterhaltung, bei der man gut lachen konnte.

Figuren von Schauspielern mit Theatermasken

Datierung: 3.-2. Jahrhundert v. Chr.
Maße: B 654: 10 cm, B 655: 8 cm
Material: Ton
Die Terrakotten sind im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.
Diese beiden Figuren stellen antike Theaterschauspieler dar. Sie sind aus Terrakotta, also gebranntem Ton, und nicht mehr vollständig erhalten. Die Figuren tragen kurze Gewänder (Chiton) sowie Mäntel (Himation) über den Schultern. Bei einem der Objekte gehört außerdem ein ausladender Hut zur Ausstattung. Diese Form der Kopfbedeckung benutzten besonders Reisende in Griechenland, um sich vor der intensiven Sonne zu schützen.

Masken ermöglichten es den Schauspielern, in verschiedene Rollen zu schlüpfen: Kritik an bekannten Politikern war zwar auch außerhalb des Theaters möglich, aber auf der Bühne zeigte sie sich besonders unterhaltsam und zugespitzt. Über die Reaktionen des Publikums wissen wir leider nicht viel. Vermutlich fühlten sich die Menschen gut unterhalten. Wir wissen, dass sich einzelne Politiker gegen ihre Darstellung in der Komödie wehrten, damit aber nicht erfolgreich waren. Das zeigt, dass die Theaterstücke durchaus Gesprächsstoff in der gesamten Bevölkerung gewesen sein müssen.

Seltsame Gestalten
Was hatten Vögel im antiken Theater zu suchen und warum waren Masken so wichtig?

Dieses Audio enthält ein Zitat aus der Komödie "Die Vögel" von Aristophanes. Zitiert nach Niklas Holzberg, Reclams Universal-Bibliothek. Nr. 19130, Stuttgart 2013, S. 19.

Dionysos

Datierung: um 340 v. Chr.
Maße: Höhe: 46 cm
Material und Technik: Ton, rotfigurige Technik
Das Objekt ist im Badischen Landesmuseum in der Ausstellung Antike Kulturen zu sehen.

Auf dieser Vase lehnt der Gott Dionysos an einem Pfeiler. Er ist an seinen langen Haaren und verschiedenen Attributen, verschiedenen Beigaben, erkennbar. Klicke auf die Fragezeichen und erfahre, was Dionysos in der Hand hält! Musik spielte im griechischen Theater eine große Rolle. Texte wurden nicht nur gesprochen, sondern auch gesungen. Hinzu kamen gelegentlich Tanzeinlagen. Das griechische Theater ähnelt also Opern- oder Musical-Erlebnissen. Die Theaterstücke waren aber eingebettet in die Feste für Dionysos. Das bedeutet, dass die Aufführungen von Opfern und kultischen Handlungen begleitet waren. Hier kam wie bei anderen Festen die Gesellschaft zusammen.


Kurz erklärt: Antike Vasenmalerei

Wie kamen rote und schwarze Figuren auf antike Keramiken?

Keramik = Ein nicht-metallisches anorganisches Stoffgemisch, das sich ungebrannt mit Wasser gemischt formen lässt Oder einfacher: „Als Keramik werden Gegenstände bezeichnet, die aus Ton hergestellt und in einem Ofen gebrannt werden“.

Woher kommen die Farben? Die unterschiedlichen Farben der antiken Keramiken entstanden durch chemische Reaktionen beim Brennen des Tons. So verwandelte sich das gelbliche Eisenoxid, das im ungebrannten Ton vorhanden ist, bei über 800° Celsius und je nach Sauerstoffzufuhr im Ofen sowohl in schwarzes als auch rotes Eisenoxid.

Die schwarzfigurige Malerei

Womit wurde gemalt? Zunächst haben die Töpfer Tonschlicker angerührt: Eine flüssige Mischung aus mit Wasser verdünntem Ton, die andere Eigenschaften beim Brennen hat als der Ton. Mit diesem Tonschlicker wurde der Umriss der Figur oder des Gegenstandes mit einem Pinsel auf den ungebrannten, aber noch etwas feuchten („lederharten“) Ton gemalt.

Danach wurden allen Flächen mit dem Tonschlicker ausgefüllt, die nach dem Brennen schwarz aussehen sollen. Ritzungen oder Schraffuren, die später beim Brennen rot wurden, konnten als Verzierungen eingefügt werden.

Das Wunder passiert! Die drei Brennphasen des getrockneten Tons: 1. Brand in einem holzbefeuerten Ofen bei über 800° Celsius: Aus Ton wird Keramik, die nicht mehr verformbar ist.

2. Die Luftzufuhr für den Ofen wird unterbrochen: Aus dem gelben Eisenoxid im Ton entsteht schwarzes Eisenoxid. Die ganze Fläche färbt sich schwarz.

3. Dem Ofen wird wieder Luft zugeführt: Die Malerei mit dem Tonschlicker bleibt schwarz, weil sich die feinen Teilchen des Tonschlickers dort dicht verbinden und die Poren verschließen, so dass kein Sauerstoff mehr eindringen kann. Die schwarze Umgebung ohne Tonschlicker färbt sich durch den Sauerstoff in den Poren rot. Das schwarze Eisenoxid wird in rotes Eisenoxid umgewandelt.

Alles umgekehrt: Irgendwann wurde den griechischen Künstlern die schwarzfigurige Malerei langweilig und sie kehrten die Malweise um: Es entwickelte sich die rotfigurige Malerei.

Wo wird alles rot? Bei der rotfigurige Keramik sind die Figuren auf den Vasen rot und die Umgebung schwarz. Zuerst wurde mit Tonschlicker der Umriss gemalt. Nun wurden aber alle Flächen außen herum ausgefüllt und Verzierungen mit Ritzungen vorgenommen.

Und wieder das Wunder! Nach den drei Brennvorgängen waren diese Flächen schwarz und die Figuren rot. Jetzt konnten noch mit weißer Farbe Dekorationen hinzugefügt werden.


Und heute?

Ein Zeichnung von Großherzog Karl Friedrich vor einer bunten Tapete.

King Karl: Monarchie oder Demokratie?

King Karl – eine App für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren: Na nu, Großherzog Karl Friedrich lebt? Plötzlich steht er wieder auf dem Schlossplatz und muss feststellen: Es hat sich einiges verändert! Sein Schloss ist ein Museum und viel schlimmer: Er besitzt keinerlei Macht mehr! „So geht das nicht“, beschließt er. Mit Deiner Hilfe möchte er nun seine Macht zurückerlangen. In unserer kostenfreien Spiele-App kannst Du in verschiedenen Mini-Games entscheiden: Monarchie oder Demokratie? Die App ist kostenfrei für iOS und Android verfügbar.

Hier geht`s zur App King Karl

Drei Schülerinnen diskutieren im Bereich antike Demokratie

Der Weg zur Pressefreiheit

Für eine gelingende Demokratie sind Menschen wichtig, die sich politisch und gesellschaftlich engagieren: Aktive Bürger*innen, die mitgestalten und teilhaben wollen. Dafür braucht es auch Medienkompetenz: Die Fähigkeit, sich kritisch zu informieren, Falschinformationen/Fake News im Internet zu erkennen und Fakten von Meinungen zu unterscheiden. Das Gegenteil von Zensur und Nachrichtenkontrolle in autoritären Regimen. Wie der Weg zur Pressefreiheit in Deutschland nach dem NS-Regime bereitet wurde, zeigen beispielhaft der folgende Beitrag und die Objekte aus dem Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen.

Das Gegenteil von Demokratie ist Diktatur. Zur Zeit des Nationalsozialismus (von 1933 bis 1945) lebten die Deutschen in einer Diktatur. Am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war Deutschland ein größtenteils zerstörtes Land und von Soldaten der Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion besetzt. Deutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt und von den Militärregierungen der Siegermächte verwaltet. Im Westen gab es die amerikanische, britische und französische Besatzungszone. Aus der sowjetischen Besatzungszone ging 1949 die DDR hervor, aus den drei westlichen die Bundesrepublik Deutschland (BRD).

Grafik: © Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Ein wichtiges Anliegen der Besatzungsmächte war die sogenannte "Entnazifizierung": Die folgenschweren Auswirkungen des Nationalsozialismus sollten den Menschen in Deutschland bewusst gemacht und das menschenverachtende Gedankengut mit verschiedenen Maßnahmen wie Aufhebung von NS-Gesetzen, Verbote von Schriften und NS-Symbolen, Bestrafung von belasteten Personen und Umbenennung von Straßennamen aus dem Alltag entfernt werden. Die Menschen sollten wieder lernen eigenständig zu denken und sich miteinander auszutauschen und erfahren, was Demokratie bedeutet – zumindest in den westlichen Zonen. Entscheidend hierfür war auch eine freie Presse. 12 Jahre lang hatten die Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland nur die Propaganda des NS-Regimes wiedergegeben, also die gezielte Beeinflussung und Manipulation der Menschen; Zeitungen und Zeitschriften waren neben Radio und Kino damals die einzigen Möglichkeiten, sich genauer zu informieren. Daher kam ihnen eine besondere Bedeutung für die NS-Diktatur zu und sie waren ein mächtiges Mittel, um direkt in die Köpfe und Herzen vieler Menschen hineinzuwirken. Eine unabhängige Berichterstattung basierend auf Fakten war nicht möglich – im Gegenteil, es wurde oft bewusst die Lüge zur Wahrheit erklärt und wer anderes behauptete, dem drohte der Tod. Dies musste sich grundlegend ändern!

Die Besatzungsmächte beschlossen daher in einem ersten Schritt Richtung Demokratie, ein Lizenzsystem einzuführen: Von 1945 bis 1949 durfte nur dann jemand eine Zeitung herausbringen, wenn die Militärverwaltung dafür eine Lizenz, also eine offizielle Genehmigung, ausstellte. Diejenigen, die eine solche Lizenz beantragten, sollten zuvor genau auf ihre nationalsozialistische Vergangenheit überprüft werden. Nur wer die Werte der Demokratie vertrat und unbelastet war von den Verbrechen der Nazis, sollte eine Lizenz zur Herausgabe einer Zeitung erhalten – dies zumindest war das Ideal in den westlichen Besatzungszonen. Damit sollte gewährleistet werden, dass die Zeitungen zukünftig ihrer Aufgabe in einem demokratischen Staat nachkommen konnten: eine kritische, unabhängige sowie auf Fakten basierende Berichterstattung, die nicht zuletzt auch eine Kontrollfunktion gegenüber der Regierung ausübt.

Durch diesen Lizenzzwang wurde die deutsche Presse in den Nachkriegsjahren zwar weiterhin kontrolliert; gleichwohl wurden auf diese Weise die Grundlagen für den Aufbau einer freiheitlichen Presse gelegt, wovon Deutschland noch heute profitiert. Am 21. September 1949 entfiel der Lizenzzwang schließlich in Westdeutschland. Im Artikel 5 des Grundgesetzes der BRD vom 23. Mai 1949 ist die Pressefreiheit fest verankert.

Lizenz Nr. 11 der amerikanischen Militärregierung

Als Beispiel ist hier eine Lizenz der amerikanischen Militärregierung zu sehen, die auf den 13. Dezember 1945 datiert und in München ausgestellt worden war. Unterzeichner der Lizenz war Irving Dilliard von der Nachrichten-Kontroll-Abteilung der Militärregierung. Kaspar Rathgeb und Johann F.C. Falk, die die Lizenz erhielten, brachten mit ihrer Hilfe eine Zeitung für das Allgäu heraus. Falk übernahm die Leitung der Redaktion, gedruckt wurde die Zeitung in Kempten. Irving Dilliard arbeitete vor dem Krieg und auch später wieder als Journalist und wurde schließlich Journalistik-Professor an einer amerikanischen Elite-Uni.

© Sammlung Deutsches Zeitungsmuseum (Stiftung Saarländischer Kulturbesitz)

Erstausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 6. Oktober 1945

Am 6. Oktober 1945 erschien die allererste Ausgabe der Süddeutschen Zeitung, die noch heute zu den wichtigsten und auflagenstärksten deutschen Blättern zählt. Die Zeitung gehörte zu den ersten Lizenzzeitungen in Deutschland nach dem Krieg. Das Besondere an dieser Original-Ausgabe: Auf der Titelseite befinden sich über 30 mit Bleistift geschriebene Unterschriften. Die bei der Gründung beteiligten Verleger und Redakteure sowie Vertreter der alliierten Besatzungsmacht signierten zur Feier des Tages das Titelblatt der Erstausgabe. Auch die drei Herausgeber der Zeitung, auf die die Lizenz ausgestellt war, hatten unterschrieben: Alfred Schlingenstein, Edmund Goldschagg sowie Franz Josef Schönigh. Irving Dilliard war seitens der amerikanischen Militärverwaltung vertreten, seine Unterschrift ist – im Gegensatz zu einigen anderen – gut zu lesen. Dilliard war es auch, der das Zeitungsexemplar mit den Unterschriften schließlich an sich nahm; durch die Vermittlung eines Freundes von ihm gelangte es schließlich im Jahr 2009 zurück nach Deutschland in die Sammlung des Deutschen Zeitungsmuseums.

© Sammlung Deutsches Zeitungsmuseum (Stiftung Saarländischer Kulturbesitz)

Fair Practice Guide

Vor allem die amerikanische Militärregierung versuchte in ihrer Besatzungszone auch in der journalistischen Ausbildung neue Maßstäbe zu setzen. Zukünftig sollte sich die journalistische Arbeitsweise wieder am demokratischen Grundgedanken orientieren und die Propaganda der NS-Zeit der Vergangenheit angehören. Gefordert wurden von der neuen Journalisten-Generation u.a. eine wahrheitsgetreue, faire und unparteiische Darstellung der Tatsachen sowie die strikte Trennung von Nachrichten und Meinung. Diese journalistischen Zielsetzungen wurden im Fair Practice Guide festgeschrieben, der im April 1947 als zweisprachiges Handbuch für die deutsche Presse erschien.

© Sammlung Deutsches Zeitungsmuseum (Stiftung Saarländischer Kulturbesitz)

Fake News

Der Begriff Fake News ist heute in aller Munde. Gemeint sind damit falsche oder irreführende Meldungen, die ein unwahres Bild der Wirklichkeit zeichnen. Immer schon in der Geschichte gab es „Fake News“, auch wenn der Begriff an sich neu ist. Vor allem auf die Zeit des Nationalsozialismus trifft dies zu, gerade deshalb war es nach dem Krieg so wichtig, das Pressewesen in Deutschland so grundlegend zu reformieren. Aber der Vorwurf, die Presse verbreite Lügen, ist so alt wie das älteste Massenmedium (die Zeitung) selbst und lässt sich bereits im 17. Jahrhundert nachweisen.

Gleichwohl sind Fake News ein spezielles Problem der Gegenwart: Neu ist vor allem die Dimension des Problems, bedingt durch die Digitalisierung und die sozialen Medien. Alle wichtigen Ereignisse der letzten Jahre wurden von Fake-News-Kampagnen begleitet, vor allem die Corona-Pandemie.

Sehr problematisch ist in diesem Zusammenhang auch, dass es einflussreiche Menschen wie z.B. Donald Trump gibt, die gegenüber den seriösen Nachrichten-Medien den Vorwurf erheben systematisch zu lügen. Viele Anhänger glauben diese Verleumdungen; dies führt dazu, dass in einer Gesellschaft keine Einigung mehr über Fakten erzielt werden können: Die Wahrheit wird zur reinen Ansichts- oder Glaubenssache. (Bestes Beispiel dafür ist die Frage, wer 2020 die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen hat: Die Anhänger Trumps behaupten bis heute – entgegen der Fakten – er habe in Wahrheit die Wahlen gewonnen und sei um den Sieg betrogen worden.) Es ist eine wichtige Aufgabe für jede demokratische Gesellschaft, dem Problem Fake News zu begegnen. Zentral hierfür ist Medienkompetenz: Die kritische sowie achtsame Nutzung von (sozialen) Medien muss so früh wie möglich erlernt werden.

Text: Dr. Christian Göbel, Deutsches Zeitungsmuseum (Stiftung Saarländischer Kulturbesitz)

Lass uns über Demokratie reden!

Auf dieser Seite konntest Du erfahren, wo unsere Demokratie herkommt und wie sie in der Antike gestaltet wurde. Wie hat sich die Demokratie entwickelt und wo steht sie heute? Was bedeutet sie für Dich?

Im Netz kannst Du viele gute Anregungen finden, um über Demokratie nachzudenken und zu diskutieren. Es gibt sehr viele Materialien für Lehrkräfte und Schulklassen, um sich mit dem Thema Demokratie und politische Bildung in der Gegenwart auseinanderzusetzen. Wir haben zum Einstieg eine kleine Auswahl zusammengestellt.

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Die Merkmale einer Demokratie | Überblick der LpB BW

Bundeszentrale für politische Bildung
Was heißt hier Demokratie? [PDF]

John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (JoDDiD) der TU Dresden
Ideenpool
Spezial Kollektion Schule

Frag den Staat 
Portal für Informationsfreiheit - FragDenStaat

Demokratiewebstatt (Österreich)
Schwerpunkt Medien, Soziale Medien und Fake News [PDF]