Daaj

Zwischen Licht und Finsternis

Männlich und Weiblich, Schwarz und Weiß, Licht und Finsternis – das sind Stilmittel der zeitgenössischen Kunst Irans. In der Lyrik, im Film oder in der Fotografie: Um die gesellschaftliche Ambivalenz im Iran offen zu legen, rücken Künstler*innen das Verborgene ins Licht, das Sichtbare ins Dunkel. Im Ausland verortet zwischen dem orientalischen Märchenland und dem despotischen Schurkenstaat, im Inland gefangen zwischen Tradition und Moderne, bleibt als Ausweg nur, sich in einem Iran des Dazwischen zu beheimaten.

Nooshin Shafiees digitale Fotografien bestechen. Sie vermitteln Einblicke in Lebenswelten, die wenig exotisch anmuten. Alltägliches, aufgenommen im Zwielicht der schwindenden Nacht, stellt sich pointiert zur Schau. Das Portraitierte selbst wird zum Schlüssel des Bildverständnisses. Es deckt die zerrissene Seele eines Volkes auf, dessen Kunst nicht unpolitisch sein kann. In Nooshin Shafiees Werk positioniert sich das Dasein in all seinen poetischen Nuancen zwischen Tag und Nacht – betitelt mit der persischen Metapher für die vergehende Finsternis: Daaj.

Daaj

Studioausstellung in der Sammlung WeltKultur / GlobalCulture
26. Januar 2019 – 12. Januar 2020

Öffnungszeiten
Di–Do 10–17 Uhr
Fr–So, Feiertage 10–18 Uhr

Eintrittspreise
Erwachsene 5 Euro
ermäßigt 4 Euro
Schüler*innen 1 Euro


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