Schloss Karlsruhe

Wir sanieren

1715 gründete Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach Schloss und Stadt „Carols Ruh“ mitten im Hardtwald. Berühmt geworden ist die Stadt Karlsruhe für ihren vom Schloss ausgehenden fächer­förmigen Grundriss: Vom zentralen Schlossturm strahlen 32 Achsen aus, die durch einen Zirkelschlag geschnitten werden. Knapp 200 Jahre diente das Karlsruher Schloss als Wohn- und Regierungssitz der Markgrafen, später der Großherzöge von Baden. Im November 1918 floh der letzte amtierende Großherzog Friedrich II. vor den revolutionären badischen Truppen. Damit verlor das Karlsruher Schloss seine Funktion als Residenz. Seit 1919 ist das Schloss Sitz des Badischen Landesmuseums.

Heute ist das Karlsruher Schloss im Zentrum der Fächerstadt Wahrzeichen und kulturelles Zentrum. Seit dem 29. September 2025 ist das Karlsruher Schloss wegen einer umfassenden Generalsanierung geschlossen.

Abschied auf Zeit

Am 29. September 2025 sind die Vorwegmaßnahmen zur Sanierung gestartet. Mit der Generalsanierung durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Karlsruhe hat eine der größten Veränderungen in der Geschichte des Museums begonnen. Doch vor Beginn der konkreten Baumaßnahmen steht eine logistische Mammutaufgabe bevor: Rund 17.500 Objekte müssen gesichert, dokumentiert und verpackt werden.

Was passiert im ersten halben Jahr nach der Schließung? 

Die Restaurator*innen und der Technische Dienst haben mit der Rückgabe von rund 350 Dauerleihgaben begonnen – eine Maßnahme, die bis Weihnachten 2025 abgeschlossen sein soll: Ein Fachwerkgiebel reist nach Eppingen zurück, und die ägyptische Mumie verlässt Karlsruhe ins Rosgartenmuseum nach Konstanz. „Die Rückgabe der Dauerleihgaben ist organisatorisch notwendig: So schaffen wir Platz für die Sanierung und geben den Eigentümerinnen und Eigentümern die Möglichkeit, ihre Werke selbst zu verwahren oder sie anderen Häusern zur Verfügung zu stellen“, erklärt Direktor Prof. Dr. Eckart Köhne. Auch Rückgaben aus der Baden-Abteilung sind vorgesehen: Sporthistorische Erinnerungsstücke von Tennislegende Steffi Graf oder Skispringer Dieter Thoma kehren zu ihren prominenten Leihgebern zurück. 

Doch das Museum gibt nicht nur Objekte zurück, sondern schickt auch eigene auf Reisen: So wird die berühmte Amun-Statue aus dem Badischen Landesmuseum für die Zeit der Sanierung als Leihgabe im Ägyptischen Museum in Turin zu sehen sein. „Die Amun-Statue ist ein Glanzstück unserer Sammlung. Umso schöner, dass sie während der Schlosssanierung in Turin einem internationalen Publikum zugänglich bleibt, bevor sie nach Karlsruhe zurückkehrt – wo sie bereits fest in der neuen Dauerausstellung eingeplant ist“, so Köhne.

Anfang 2026 geht es im Badischen Landesmuseum mit einer groß angelegten Aktion weiter: Nun werden die übrigen Objekte der Sammlung Schritt für Schritt von Wänden, Sockeln oder aus den Vitrinen genommen, dokumentiert und professionell verpackt. Dabei ist größte Umsicht gefragt, denn viele Stücke sind fragil oder von imposantem Format. „Unsere Ausstellungskoordinator*innen, das Team der Restaurator*innen und der Technische Dienst verfügen über große Erfahrung im Umgang mit außergewöhnlichen Objekten – von feinsten Porzellanen und mittelalterlichen UNESCO-Handschriften bis zum Auf- und Abbau des 18 Meter langen Blauen Zelts aus Krakau oder der Tomba della Nave, einem etruskischen Kammergrab. Diese Expertise gibt uns die Sicherheit, auch die schwierigsten Stücke verantwortungsvoll zu bewegen. Zugleich ist das Verpacken eine Inventur unserer Schätze – ein besonderer Moment, da viele der Objekte seit Jahrzehnten nicht bewegt wurden und nun erstmals wieder aus nächster Nähe begutachtet werden können“, so Köhne.

Zeitgleich zu diesen umfassenden Maßnahmen laufen die Ausstellungen und Projekte in den anderen Dependancen des Museums weiter. Im Januar 2026 bereitet das Restaurator*innen-Team im Keramikmuseum Staufen eine Jugendstil-Ausstellung vor. In Baden-Baden erhält das Museumscafé ein neues Design und ab Mai wird dort die Ausstellung „Bloom up! Die Sprache der Blumen“ aufgebaut, die am 13. Juni 2026 eröffnet.

„Wir werden oft gefragt: Habt ihr während der Sanierung eigentlich noch etwas zu tun? Da müssen wir schmunzeln“, sagt Köhne. „Tatsächlich gibt es mehr Arbeit denn je: Transportlogistik, neue Projekte und parallel schon die Vorbereitung der Neueinrichtung und Wiedereröffnung. Aber eines ist klar: Die Sanierung ist dringend notwendig. Das Schloss braucht diese Erneuerung – mit energetischer Modernisierung, besserem Raumklima, Barrierefreiheit und Brandschutz. Und unsere Besucherinnen und Besucher verdienen ein Museum, das konzeptionell erneuert ist: mit hoher Aufenthaltsqualität und erlebnisreichen Ausstellungen.“

Wir bleiben in Kontakt!

Auch während der Schließung bleibt das Schloss präsent: Mit echo – dem digitalen Magazin des Badischen Landesmuseums – lässt das Museum sein Publikum teilhaben, wenn die schönsten Stücke eingepackt und transportiert werden, Dauerleihgaben zurückkehren oder die Restaurator*innen Neues zu berichten haben. Aber auch hier sowie in unseren Social Media-Kanälen und dem Newsletter werden wir über Neuigkeiten informieren. 

Haben Sie Fragen? Schreiben Sie uns!

info@landesmuseum.de